2019 - WIDERSTAND
Widerstand – für was?
Das Thema „Widerstand“ liegt in Zeiten wie diesen nahe, begleitet aber das rohestheater indirekt seit vielen Jahren.
In Zeiten, in denen eine demokratisch gewählte Partei im Stil von SS und Stasi Schüler*innen zur Denunziation von Lehrer*innen aufruft, ist spätestens der Zeitpunkt gekommen, auch in der Schule Widerstand zum Thema zu machen.
Beim Wort „Widerstand“ assoziieren die meisten erst einmal eine Bewegung gegenetwas. Es ist aber mindestens ebenso interessant zu fragen, wofürman Widerstand leisten möchte?
Nachdem wir im letzten Jahr mit „Kabale und Liebe?“ einmal eine Stückvorlage nahezu „vom Blatt“ inszenierten, ist in diesem Schuljahr wieder eine Eigenproduktion an der Reihe. Das rohestheater hat mit seinen Produktionen in der Regel immer ein Interesse daran, aktuelle, oftmals politische Bezüge in seinen Stücken herzustellen, so auch in der Produktion für 2019.
Die Arbeit mit den Schüler*innen zeigt, dass in der Schule offensichtlich wenig Auseinander-setzung mit den aktuellen, durchaus auch parteipolitischen Themen stattfindet. Bei den Schüler*innen scheint sich das Leben vor allem im eigenen, privaten digitalen Chatraum zu bewegen. Politische Äußerungen hört man wenig und ein eigener Standpunkt zu Fragen der demokratischen Auseinandersetzung ist kaum erkennbar, ein aktives Sich-informieren zu tagespolitischen Ereignissen selten. Demokratie bleibt aber nur lebendig, wenn sie auf sich informierende Standpunkte trifft, die sich zu Wort melden und die sich gegen alle Versuche, Demokratie und Menschenrechte von innen auszuhöhlen, zur Wehr setzen. Nur eine wehrhafte Demokratie überlebt auf Dauer die Versuche, sie abzuschaffen, wie man gerade in Europa und weltweit durch wieder aufkommenden Nationalismus und Rechtsradikalismus beispielhaft beobachten kann. In diesem Sinne ist unsere Aufforderung „Seid wachsam!“ zu verstehen.
In dem Bemühen, immer wieder etwas Neues zu probieren, haben wir in diesem Jahr bei den Texten den Fokus auf neutestamentliche Gleichnisse und bei den künstlerischen Ausdruckformen einen Schwerpunkt auf Tanz und Video gelegt.
Ausgelöst durch die Erarbeitung von Gleichnissen Jesu im Religionsunterricht ergab sich für unsere Arbeit sukzessive ein Textkonzept, das unterschiedlichste Ereignisse und Textsorten umfasst und versucht, sie unter dem Thema „Widerstand“ „in Einklang“ zu bringen.
Eckhard Debour, rohestheater
AUFFÜHRUNGSTERMINE
Fr. 05.04. 20:00 Uhr Premiere
Sa. 06.04. 20:00 Uhr
Mi. 10.04. 20:00 Uhr
Do. 02.05 20:00 Uhr
Sa. 18.05. 20:00 Uhr
So. 19.05. 18:00 Uhr
Fr. 24.05. 20:00 Uhr
Sa. 25.05. 20:00 Uhr
Fr. 14.05. 20:00 Uhr
Sa. 15.05. 20:00 Uhr