An der Mies-van-der-Rohe-Schule fliegen die Späne

Fortbildung schärft den Blick auf das richtige Fräswerkzeug

Aachen – Zum wiederholten Mal freute sich die Mies-van-der-Rohe-Schule, Gastgeber für eine Fortbildung der VDW-Nachwuchsstiftung sein zu dürfen. Diese 2009 vom Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken ins Leben gerufene Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, dem Fachpersonalmangel von morgen durch Unterstützung der Aus- und Weiterbildung entgegen zu wirken. Eine Kooperation von Industrie, Schulen und Universitäten soll die Initiative auf eine breite Basis stellen, um junge Menschen für die Arbeit an und mit Werkzeugmaschinen zu begeistern. Folgerichtig wird die Stiftung unter anderem von namhaften Werkzeugmaschinenherstellern und mehreren Bundesländern unterstützt.
Die zweitägige Fortbildung an der Mies-van-der-Rohe-Schule wurde von Fachleuten der Firma Sandvik Coromant moderiert. Sandvik Coromant als weltweit agierender Hersteller von Werkzeugen für das Drehen, Bohren und Fräsen war sicherlich die richtige Wahl, um dem Teilnehmerkreis aus Industrie-Ausbildern und Berufsschullehrern neueste Entwicklungen von Werkzeugen für das CNC-Fräsen zu erläutern.

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit lautet die Devise, das richtige Werkzeug für die richtige Arbeit zu finden. So stellten die Moderatoren das aktuelle Sortiment an Wendescheidplatten und ihren Haltern für CNC-Fräsmaschinen hinsichtlich ihrer Einsatzmöglichkeiten vor. In guter Erinnerung wird den Teilnehmern der Fortbildung gewiss auch ein Motto der Moderatoren bleiben. „Hartmetall braucht etwas zu beißen.“ Durch entsprechende Einstellungen an der Maschine gilt es, das Optimum der Leistungsfähigkeit der Werkzeuge abzurufen. Die Teilnehmer lernten viel darüber, wie sich der Werkzeugverschleiß durch klug gewählte Frässtrategien in akzeptablen Grenzen halten lässt.
Da ein fliegender Span mehr erzählt als tausend Worte, kam auch die Praxis nicht zu kurz. Auf der eigenen CNC-Fräsmaschine der Mies-van-der-Rohe-Schule konnten die frisch gewonnenen Erkenntnisse in Zerspanversuchen nachvollzogen werden. Höhepunkt war das direkte Fräsen einer tiefen Nut in ein Stück gehärteten Stahls – früher eher eine Domäne des Schleifens als Nachbearbeitung. Beim hier angewandten Trochoidfräsen führt das Hartmetallwerkzeug eine kreisförmig pendelnde Bewegung aus, um die Schneiden gleichmäßig zu belasten.

Ebenso wie die anderen Teilnehmer der Fortbildung freuen sich die Lehrer der Mies-van-der-Rohe-Schule, das neu erworbene Wissen an ihre Auszubildenden und Schüler weitergeben zu können. Gute Voraussetzungen bietet das seit längerem umgesetzte Konzept, die Fachräume und Labore für die CNC-Technologien und Automatisierungstechnik in der unteren Etage der Mies-van-der-Rohe-Schule zu bündeln.

Seit Gründung der VDW-Nachwuchsstiftung haben viele Kollegen der Schule die angebotenen Fortbildungen im Bereich der automatisierten Fertigung besucht und werden dies auch gerne weiterhin tun, um die Kompetenzen ihrer Schüler auf einer aktuellen Wissensbasis zu fördern.

Alexander Belz