2017 – Kassandra
Die diversen Kriegsherde haben in unseren Augen nicht nur Macht-, Herrschafts- und Gewinnstreben als Ursache, sondern es ist auch ein Geschlechterkampf entbrannt, in dem die weltweiten patriarchalischen Herrschaftsstrukturen versuchen, die Emanzipation der Frau zurückzudrängen.
An deren Stelle treten in der Regel ein von Männern initiierter neu aufkommender Nationalismus, religiöser Extremismus und politischer Despotismus.
Christa Wolfs Roman thematisiert in zeitloser, klassischer Form das Aufkommenden des Krieges und problematisiert dessen Ursachen und Mechanismen. Er dient uns als literarisches Rückgrat für unsere diesjährige Produktion, die darüber hinaus auf dokumentarisches Material und eigenen Texte zurückgreift und versucht in eindringlichen Bildern nachdenklich zu machen und wachzurütteln.
Eckhard Debour, rohestheater